Weißwasser

Öffentliche Auftakt­veranstaltung der AlterPerimentale

25. April 2024
Zuschauer verfolgen einen Vortrag des Teams der AlterPerimentale während der öffentlichen Auftaktveranstaltung der AlterPerimentale in Weißwasser Ende April 2024.
25. April 2024
TELUX in Weißwasser
Die öffentliche Auftakt­veranstaltung der T!Raum-Initiative AlterPerimentale fand am 25. April 2024 im TELUX in Weißwasser statt. Gut 70 Teilnehmende kamen hier zusammen, um näheres über das Projekt zu erfahren und in einen ersten Austausch zu treten.

Zu Beginn der Veranstaltung stellten Annegret Huth und Prof. Alexandra Retkowski das Projekt AlterPerimentale sowie die Arbeit der Praxisforschungsstelle in Heinersdorf vor, die als Vorbild für die Entwicklung weiterer Praxisforschungsstellen im Rahmen des Projektes dient. Aus der Arbeit der Praxisforschungsstelle Heinersdorf ist bis heute eine aktive Seniorentheatergruppe und ein regelmäßiger Seniorentreff in Heinersdorf entstanden. Spürbare Wirkung hat die Anwohnenden zum Weitermachen motiviert.

Anschließend diskutierten Norman Asmus (Landesseniorenbeauftragter des Landes Brandenburg), Uta Volgmann (Referentin der Stabsstelle Seniorenpolitik, Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt), Dr. Klaus Freytag (Lausitzbeauftragter des Landes Brandenburg) und Prof. Alexandra Retkowski (Fachgebiet Soziale Dienstleistungen für Strukturschwache Regionen, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg und Projektleiterin der AlterPerimentale) in einer Podiumsdiskussion zu Voraussetzungen für gutes Altern in der Lausitz.

In der darauffolgenden Workshop-Phase kamen die Teilnehmenden in einen ersten Austausch und setzten sich in Kleingruppen mit folgenden Themen auseinander. Die Podiumsdiskussion und die Workshops wurded als Graphic Recording von Joanna Mitchell (Textularia) dokumentiert.

Der Deutsch-Polnische Gesundheits- und Sozialverband e.V. hat über einem Projektidee zur Förderung deutsch-polnischer, überbetrieblicher kommunaler Netzwerke diskutiert. Das Netzwerk sollte unter anderem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unterstützen, die pflegebedürftige Angehörige haben. Dies es immer häufiger der Fall, und es sollte möglich sein, Sorgearbeit in den Arbeitsalltag zu integrieren. Dabei lohnt sich der Austausch über die Grenze, denn viele Pflege-, Familien- und Arbeitsbeziehungen bereits grenzüberschreitend sind.

Yves Tschentscher von Awo Lausitz Hoyerswerda und Sînziana Schönefeld von IHI Zittau / TU Dresden haben die Machbarkeitsstudie zum Thema Selbstorganisation in der Pflege anhand des Buurtzorg-modelles vorgestellt. Diese wurde im Rahmen des Projektes InnoQ3 des WIR!-Bündnisses Zukunft Alter durchgeführt. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass soziale Kompetenzen und Verantwortungsbewusstsein in der Ausbildung und bei den Mitarbeitenden erst gefördert werden müssen, bevor sich das Modell Verbreitung finden kann – kein einfacher Lernprozess! Eine weitere Hürde ist der Abrechnungssystem der Pflege nach Einzelleistung.

Die Lebenstraumgemeinschaft Jahnishausen hatte unter anderem über die Herausforderungen älter werdender Wohngemeinschaften berichtet. Die ältere Generation hat das Projekt mit viel Kraft aufgebaut und die neuen Einziehenden können oder wollen vielleicht nicht das Gleiche leisten. Verständnis füreinander wird durch regelmäßige und moderierte Gespräche hergestellt. In der Anfangsphase wurde auch ökonomische Solidarität ermöglicht, so dass Menschen ihren Genossenschaftsanteil durch Bauen erarbeiten konnten, anstatt beim Einzug Geld zu bezahlen.

Beim Workshop zum Thema soziale Landwirtschaft konnten wir viel von der Initiative Grüne Pflegebetriebe in Zielona Góra lernen. Menschen können sich dort auch im hohen Alter sinnvoll einbringen und Naturbezug aufbauen. Sogar manche Kommunen haben die Initiativen unterstützt.

Beim Lego „serious Play“-Workshop hat Werkeln und Bauen den Teilnehmenden ermöglicht, komplexe Zusammenhänge und Visionen zu konkretisieren und zu zeigen, was für gutes Altern in der Zukunft wichtig ist. In der Gestaltung von öffentlichem Raum sind niedrigschwellige und kostengünstige Begegnungsmöglichkeiten wichtig.

Mit einer Lesung von Udo Tiffert und informellem Austausch klang die Veranstaltung aus.

Die Podiumsdiskussion während der öffentlichen Auftaktveranstaltung der AlterPerimentale in Weißwasser Ende April 2024.
Das Bild zeigt zwei Frauen, die über einen Lego-konstruktion gebeugt sind und daran bauen. Der Konstruktion besteht aus einerm Platte, wo Gebäuden, Bänken, Kreis und ein Baum stehen. Unter der Platte liegen Zettel wo stehen: "MIeträume für begleitete, digitale Fachärtzt*innenpraxen" und "Dorfgemeinschaftshaus".
Video abspielen