Bahnhof Neupetershain

Zwischen Leerstand und Leben – Rückblick auf die Exkursion nach Neupetershain

Interaktive Podiumsdiskussion mit drei Vertretern regionaler Akteure wird moderiert von Claudia Arndt (Praxisforschungsstelle Cottbus). Sie findet vor einem umgebauten und geschmückten alten Feuerwehrwagen auf der Grünfläche statt, die an das verlassene Bahnhofsgebäude in Neupetershain grenzt. Mehrere Stuhlreihen sind mit Teilnehmer*innen der Veranstaltung belegt, den Eingang zur Grünfläche bildet ein gelbes Durchgangszelt, rechts neben dem Feuerwehrwagen ist ein Pavillon aufgebaut, an dem es in den Pausen Getränke und Kuchen auf gibt.
Wie können verlassene Orte neue Begegnungsräume werden? Mit dieser Frage machten sich am 10. Juni 2025 Studierende, Forschende der BTU Cottbus–Senftenberg sowie Engagierte aus Kultur, Kommunen, Planung und Zivilgesellschaft auf den Weg zum ehemaligen Bahnhof Neupetershain – einem Ort, der wie viele in der Lausitz vom Wandel geprägt ist.

Im strukturschwachen Transferraum der AlterPerimentale spielen Bahnhöfe als Orte des Kommens, Gehens, Wartens und Erinnerns eine besondere Rolle und können als Zukunftsorte für eine von Teilhabe und Offenheit geprägte Regionalentwicklung neu entwickelt werden.

Dr. Lars Scharnholz (INIK GmbH) gibt einen Input zur Rolle der (Neu-)Entwicklung bestehender Bahnhofsareale in der Lausitz. Der Eingang Spreewaldbahnhof (Cottbus) bildete den Startpunkt der Exkursion nach Neupetershain.
Vorstellung des Regionalen Entwicklungskonzeptes der Gemeinden Welzow, Drebkau und Neupetershain durch Dr. Lars Scharnholz (INIK, re.), mit Anregungen von Steffen Soult (Neupetershainer Geschichten e. V., mi.) und Dr. Franziska Heinze (BTU Cottbus). Bahnhof Neupetershain
Diskussion zu Potenzialen und Hindernissen der Regionalentwicklung in der Lausitz.
Diskussion zu Potenzialen und Hindernissen der Regionalentwicklung in der Lausitz.
Einblick in das kulturelle Strukturwandelprojekt „Meine Sache ist WIE ich sie fange“. Bahnhof Neupetershain.
Einblick in das kulturelle Strukturwandelprojekt „Meine Sache ist WIE ich sie fange“. Bahnhof Neupetershain.
Der Transferraum der Praxisforschungsstelle Cottbus ist auch durch das Siedlungsgebiet der Sorben und Wenden geprägt.

„Gerade in einer Region wie der Lausitz, die stark vom Strukturwandel betroffen ist, sind Orte wie verlassene Bahnhöfe entscheidend: Sie schaffen neue Narrative, stärken lokale Identifikation und zeigen, dass Zukunft auch in sogenannten ‚verlorenen‘ Orten wachsen kann“, so Claudia Arndt, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt.

Der Bahnhof Neupetershain bot dafür den passenden Resonanzraum:
Nach einem kurzen inhaltlichen Impuls zu Bahnhöfen als Zukunftsorte und einer Einführung in andere Bahnhofsideen aus der Region wurden Projekte und Perspektiven vorgestellt – unter anderem ein Bürger-Energie-Vorhaben direkt vor Ort.

Vor Ort war auch Lausitz TV und berichtete von der Veranstaltung und der Herausforderung der Revitalisierung von Bahnhofsarealen in der Lausitz.

Begleitet wurde der Tag von einem regen Austausch zwischen Generationen, kreativen Impulsen aus Musik, Sprache und Spiel sowie einem gemeinsamen Mittagessen, das Gelegenheit zum Gespräch bot.

Bahnhöfe neu denken – Teilhabe vor Ort gestalten

Die Teilnehmenden zeigten, wie wichtig es ist, intergenerationale Perspektiven, lokale Erfahrungen und kreative Ausdrucksformen zusammenzubringen, um neue Ideen für die Lausitz zu entwickeln – jenseits von Defizitnarrativen.

Die Veranstaltung war ein inspirierender Beitrag zur Frage, wie Heimat, Kultur und Beteiligung auch an Orten mit „Patina“ wieder neu gedacht werden können.

Fotos: Janina Biell