Die Evaluation der AlterPerimentale-Initiative dient dazu, die Wirksamkeit und den Beitrag der vielfältigen Aktivitäten zur Förderung des guten Älterwerdens in ländlichen Räumen systematisch zu untersuchen. Sie schafft Transparenz, identifiziert Stärken und Schwächen und ermöglicht einen kontinuierlichen Lern- und Anpassungsprozess für alle Beteiligten.
Grundlagen der Evaluation
Partizipative Evaluation: Die aktive Einbindung älterer Menschen und weiterer relevanter Stakeholder sorgt dafür, dass die Perspektiven der Zielgruppe berücksichtigt werden und die entwickelten Lösungen auf deren Bedürfnisse ausgerichtet sind.
Formative Evaluation: Ein fortlaufender Bewertungsprozess, der während des Projekts stattfindet. Dies ermöglicht es, das Projekt durch regelmäßiges Feedback anzupassen und flexibel auf Veränderungen zu reagieren.
Ergebnisevaluation: Diese Evaluation wird im Rahmen eines Wirkungsmodells durchgeführt, um die kurz- und mittelfristigen Veränderungen, wie Verhaltensänderungen und neues Wissen, zu erfassen. Sie zielt darauf ab, die Auswirkungen der Aktivitäten auf die Zielgruppe zu erfassen.
Die Wirkungsstränge der AlterPerimentale
Die AlterPerimentale verfolgt drei Wirkungsstränge, die nicht nur die Grundlage ihrer Arbeit bilden, sondern auch den Rahmen für die Evaluation setzen. Ausführlich sind diese Konzepte HIER beschrieben.
- Ziel: Etablierung eines kollaborativen Prozesses, der über die traditionelle Forschung hinausgeht und innovative, praxisrelevante Lösungen für ältere Menschen schafft.
- Ansatz: Durch die Einbindung von älteren Menschen, Wissenschaftlern und der Zivilgesellschaft in gemeinsame Entwicklungsprozesse werden neue Methoden, Angebote und Netzwerke geschaffen.
- Wirkung: Förderung von regionaler Wertschöpfung, sorgenden Gemeinschaften und neuen Wohn-/Arbeits-/Lebensmodellen.
- Ziel: Umfassende Betrachtung des Alterns im ländlichen Kontext durch die Kombination der Disziplinen Soziale Arbeit, Gerontologie und Regionalplanung.
- Ansatz: Verknüpfung verschiedener Fachperspektiven, um innovative und praxisnahe Konzepte zu entwickeln, die ein breites Spektrum der Bedürfnisse älterer Menschen abdecken.
- Wirkung: Unterstützung des ko-kreativen Transfers durch die Entwicklung neuer Formate sowie soziotechnischer und sozialökologischer Innovationen.
- Ziel: Hinterfragung und positive Besetzung negativ konnotierter Bilder von Alter, Ländlichkeit und Strukturwandel.
- Ansatz: Gezielte Öffentlichkeitsarbeit, um das Innovationspotenzial von Alter und Ländlichkeit hervorzuheben und Akteure zu befähigen, ihre Lebenswelt aktiv zu gestalten.
- Wirkung: Etablierung der Praxisforschungsstellen als zentrale Netzwerkknoten und Schaffung einer Vision für eine fürsorgende Gemeinschaft.
Diese drei Wirkungsstränge bilden das Fundament für die Aktivitäten der AlterPerimentale und sind eng miteinander verbunden. Die Evaluation berücksichtigt diese Wirkungsstränge, um die ganzheitliche Wirkung der Initiative zu erfassen und zu bewerten.
Methoden und Instrumente
Monitoring der Aktivitäten: Die Aktivitäten werden durch ein Monitoring-Tool erfasst, welches Informationen über Veranstaltungen, Publikationen, Netzwerkarbeit und vieles mehr sammelt.
Befragungen und Interviews: Qualitative und quantitative Methoden werden eingesetzt, um Feedback von Teilnehmenden und Stakeholdern zu erhalten. Dies umfasst auch alternative, weniger aufdringliche Evaluationsformen, um die Skepsis älterer Menschen gegenüber traditionellen Methoden zu berücksichtigen.
Langfristige Wirkungsmessung: Diese umfasst drei Ansätze:
- Annahmen aus Monitoring und begleitender Evaluation: Systematische Erfassung der Inputs und kurzfristigen Effekte bei der Zielgruppe.
- Wirkungen in verschiedenen Policy-Bereichen: Untersuchung des politischen Kontexts und der Einbeziehung älterer Menschen in Planungsprozesse.
- Impact Stories: Narrative Fallstudien, die detailliert beschreiben, wie und warum durch ein Projekt oder eine Intervention Veränderungen erzielt wurden.

Die Ergebnisse der Evaluation werden genutzt, um konkrete Empfehlungen für zukünftige Projekte und Aktivitäten zu entwickeln. Die Erkenntnisse fließen in die Verstetigungsstrategie der Praxisforschungsstellen ein und werden über verschiedene Kanäle kommuniziert, um eine breite Sichtbarkeit zu gewährleisten.
Kontakt
Christoph Thewes
E-Mail: thewes@b-tu.de
Konrad-Wachsmann-Allee 4
03046 Cottbus