AlterPerimentale fördert gutes Leben im Alter in den Landkreisen Oder-Spree, Spree-Neiße, Görlitz und in der kreisfreien Stadt Cottbus durch ko-kreativen Wissenstransfer. Wenn Sie Ideen dazu haben, wie Wissenschaft und Praxis für die Verbesserung der Lebensqualität im Alter zusammenarbeiten sollten oder ein Projekt dazu umsetzen möchten, bringen Sie Ihre Idee bis 10.6.2025 ein. Wir freuen uns darauf!
Für die zweite Förderphase, die voraussichtlich Ende 2026 startet, suchen wir neue Projektideen und Partnerschaften. Eingereicht werden können sowohl ausformulierte Projektskizzen als auch erste Ideenansätze, die noch weiter ausgearbeitet werden müssen. Vom zeitlichen Umfang und Fördervolumen sind sowohl größere Verbundprojekte oder Einzelvorhaben, aber auch „Kleinprojekte“ möglich.
Zentrale Informationen zu den Rahmenbedingungen und Fristen finden Sie im Folgenden. Wir freuen uns auf Ihre Mitwirkung!
Am 28.05. findet eine Informationsveranstaltung für Interessierte statt. Wenn Sie an dieser teilnehmen möchten, enden Sie uns bitte eine Mail an kontakt(at)alterperimentale.de. Wir versenden den Link einige Tage vor der Veranstaltung per Mail an alle Interessierten. Die Teilnahme am Informationstermin ist keine Voraussetzung für die Einreichung einer Projektidee
Was ist die Transferinitiative AlterPerimentale?
Die Transferinitiative AlterPerimentale begegnet den Herausforderungen des demografischen Wandels in den Bereichen Sozialer Arbeit, Gesundheit und Pflege, Zivilgesellschaft und Regionalentwicklung in den Landkreisen Oder-Spree, Spree-Neiße, Görlitz und in der kreisfreien Stadt Cottbus. Ziel ist es, ein gutes Leben im Alter in ländlichen Räumen aktiv zu fördern.
Im Zentrum des Transferansatzes stehen dezentral verortete Praxisforschungsstellen, die als lokale Schnittstellen des Wissenstransfers fungieren. Sie fördern Kooperationen und gegenseitige Lernprozesse zwischen Wissenschaft und Praxis und tragen dazu bei, soziale Teilhabe zu stärken sowie relevante Fragestellungen für das Leben im Alter in ländlich-peripheren Regionen zu entwickeln.
Die Initiative wird seit Sommer 2023 im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme „T!Raum – TransferRäume für die Zukunft von Regionen“ gefördert. Der Name AlterPerimentale steht für Alter-Peripherie-Experiment: Soziotechnische Innovationen und sozialräumliche Experimente zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen in der deutsch-polnischen Grenzregion. Die Initiative ist eine Kooperation zwischen den Fachgebieten „Soziale Dienstleistungen für Strukturschwache Regionen“ und „Regionalplanung“ an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg sowie „Soziale Arbeit in der digitalisierten Gesellschaft“ an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin und der Praxisforschungsstelle Heinersdorf.
AlterPerimentale fokussiert sich auf die Landkreise Oder-Spree, Spree-Neiße und Görlitz sowie die Stadt Cottbus. Die zivilgesellschaftlich entstandene Praxisforschungsstelle in Heinersdorf dient dabei als Ideengeberin und Modell für die derzeit im Aufbau befindlichen Praxisforschungsstellen in Cottbus und Görlitz. Der Aufbau erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der BTU Cottbus-Senftenberg und der Hochschule Zittau-Görlitz.
Was sind Werkstattprojekte in der AlterPerimentale?
Ein wesentlicher Bestandteil der Initiative sind die Werkstattprojekte. In diesen werden unterschiedliche Formate zur Förderung des Wissens- und Praxistransfers ko-kreativ umgesetzt. Ziel ist ein lebendiger Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Mögliche Akteure aus der Praxis können hierbei z.B. Ko-Forschende von Trägern der sozialen Arbeit und Pflege, aus dem Bereich der Regionalentwicklung, der Zivilgesellschaft, aus Kommunen oder ältere Menschen selbst sein. Im Rahmen der Planung des Erweiterten Konzepts für die 2. Förderperiode suchen wir derzeit neue Ideen für Werkstattprojekte, die eine eigene Förderung vom BMBF als Teil der AlterPerimentale erhalten und das Angebot der Praxisforschungsstellen ergänzen können. Gefördert werden vielfältige Aktivitäten mit klarem Forschungsbezug – von anwendungsorientierten Forschungs- und Entwicklungsprojekten über kurzfristige Projekte mit zeitnaher Umsetzungsperspektive bis hin zur Entwicklung von Organisations- und Prozessinnovationen sowie Experimenten mit verschiedenen Transferformaten wie Workshops, Veranstaltungen oder künstlerische Formate. Wir freuen uns explizit über die Zusammenarbeit mit vielfältigen Partner*innen im Werkstattbereich. Am Ende des ausführlichen Calls finden Sie beispielhaft eine Kurzbeschreibung der Werkstattprojekte, die im Rahmen der AlterPerimentale bereits entwickelt wurden.
Welche Rahmenbedingungen müssen Projekte im Werkstattbereich erfüllen?
Werkstattprojekte
Werkstattprojekte können für im Zeitraum von 2026-2029 für eine Laufzeit von bis zu drei Jahren beantragt werden. Für Projekte, die eigenständig durchgeführt werden, empfehlen wir eine Mindestlaufzeit von einem Jahr sowie ein geplantes Budget von mindestens 30.000 bis maximal 500.000 Euro.
Antragsberechtigt sind Organisationen aller Rechtsformen. Für Organisationen außerhalb des Hochschul- und Universitätsbereichs bzw. beim Projektträger anerkannter Forschungseinrichtungen, ist ein Eigenanteil zur Finanzierung erforderlich. Die Höhe der Förderung variiert je nach antragstellender Organisation und kann zwischen 50% und 90% betragen. Höhere Förderquoten bis zu 90% sind für öffentliche und gemeinnützige Organisationen, die im nicht-wirtschaftlichen Bereich tätig sind, möglich. Die genaue Förderquote wird individuell für jede antragstellende Institution ermittelt.
Die Förderung richtet sich in erster Linie an Organisationen mit Sitz in den AlterPerimentale-Landkreisen und geförderte Aktivitäten und Wirkungen sollten sich auf diese Landkreise konzentrieren. Interessierte Organisationen von außerhalb der AlterPerimentale-Region sollten in der Interessensbekundung die regionale Einbettung ihrer geplanten Aktivitäten begründen.
Kleinprojekte
Für kleinere Vorhaben die kurzfristig oder punktuell umgesetzt werden und für interessierte Einzelpersonen und Initiativen, für die keine eigene Antrags- bzw. Rechnungsstellung zielführend oder formell möglich ist, besteht die Möglichkeit, Projektideen in größere Werkstattprojekte zu integrieren. Das Budget sollte in diesen Fällen den Rahmen bis zu 30.000 € nicht wesentlich überschreiten. Nach erfolgreicher Auswahl können diese Projektideen in der Regel in bestehende Anträge von Hochschulen oder anderen Trägerorganisationen eingebunden werden.
Welche Termine und Fristen gibt es für die Bewerbung und wie läuft das Auswahlverfahren ab?
1. Informationsveranstaltung für Projektinteressierte
Am 28.05.2025 (Uhrzeit wird demnächst bestätigt) findet eine Online-Veranstaltung statt. Hier haben Interessierte die Möglichkeit, sich mit dem Team der AlterPerimentale, der Projektleitung und dem Projektträger auszutauschen und offene Fragen zur Antragstellung und zur Förderlinie zu klären. Wenn Sie an der Informationsveranstaltung teilnehmen möchten, senden Sie uns bitte eine Mail an kontakt(at)alterperimentale.de. Wir versenden den Link einige Tage vor der Veranstaltung per Mail an alle Interessierten.
2. Interessensbekundung
Bitte senden Sie uns bis zum 10.06.2025 eine E-Mail an kontakt(at)alterperimentale.de mit dem Arbeitstitel Ihrer Projektidee sowie einer Kurzbeschreibung (max. 600 Wörter), wenn Sie an einer Bewerbung für ein Werkstattprojekt interessiert sind.
3. Digitaler Projekt-Pitch
Am 25.06.2025 ab 12:00 Uhr Online werden alle eingereichten Projektideen in Form eines kurzen Pitches der AlterPerimentale und ihrem Fachbeirat vorgestellt. Der Link für den Video-Call wird den Projektinteressierten nach der Interessensbekundung zugesandt. Die Bewertung erfolgt auf Basis eines standardisierten Kriterienkatalogs. Anschließend wird durch die Steuerungsgruppe der AlterPerimentale entschieden, welche Ideen weiterverfolgt und in die Antragstellung aufgenommen werden.
4. Rückmeldung durch die AlterPerimentale
Bis zum 14.07.2025 erhalten alle Teilnehmenden eine Rückmeldung, ob ihre Projektidee für die zweite Förderperiode berücksichtigt wird. Ausgewählte Projekte erhalten zudem ein inhaltliches Feedback mit konkreten Hinweisen zur Weiterentwicklung. Jedem interessierten Projekt wird zudem eine Ansprechperson in der AlterPerimentale (Projektpat*in), der*die für Fragen ansprechbar ist, zugeteilt.
5. Einreichung der finalen Projektideen und Skizzen
Die Projektskizzen werden in einem iterativen Verfahren gemeinsam mit einer*m Projektpate*in aus dem AlterPerimentale-Team überarbeitet. Die Einreichung der finalen Skizzen beim Projektträger durch das Team der AlterPerimentale erfolgt am 30.09.2025.
6. Weitere Schritte zum Projekt
Ausgewählte Skizzen und Projektideen werden Teil des erweiterten Projektportfolios der AlterPerimentale für die 2. Förderperiode, welches von einem externen Auswahlgremium der Förderlinie begutachtet wird. Die Möglichkeit, Projekte umzusetzen hängt von der positiven Begutachtung des Projektportfolios und der bewilligten Fördersumme ab. Nach dem positiven Votum für eine vorgeschlagene Projektskizze muss ein detaillierter Vollantrag mit genauem Arbeits- und Budgetplan für jedes Teilprojekt erstellt werden. Kleinprojekte werden hierbei jeweils in einen größeren Vollantrag integriert. Der Projektstart ist frühestens6 Monate nach Einreichung des Vollantrags möglich.
Was muss für die Bewerbung als Werkstattprojekt eingereicht werden?
Für das aktuelle Auswahlverfahren können Werkstattprojekte in verschiedenen Ausarbeitungsstadien eingereicht werden:
Projektskizzen
Projektideen mit einem fortgeschrittenen Ausarbeitungsgrad sollten als Projektskizze eingereicht werden. Diese enthält:
- eine Kurzbeschreibung des Projekts,
- eine Übersicht der Projektpartner
- einen vorläufigen Arbeits- und Finanzplan.
Die Vorlage für die Projektskizze stellen wir Ihnen nach dem 28.5. hier zur Verfügung. Die vollständige Projektskizze sollte zum Zeitpunkt des Projekt-Pitches vorliegen, sodass bei Auswahl nur noch finale Anpassungen erforderlich sind.
Projektbeginn frühestens ab 4. Quartal 2026 möglich.
Projektideen
Ideen in einem früheren Entwicklungsstadium können zunächst als Projektidee eingereicht werden – formlos, ohne vollständige Ausarbeitung einer Projektskizze. In diesem Fall sollten folgende Informationen enthalten sein:
- eine grobe Projektbeschreibung,
- potenzielle Projektpartner
- ein erster Rahmen für das geplante Budget.
Ein detaillierter Arbeits- und Finanzplan ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht erforderlich. Die Projektbeschreibung in Textform sollte jedoch spätestens zum Pitch-Termin 25.06.2025 vorliegen.
Projektbeginn frühestens ab 2. Quartal 2027 möglich.
Welche Werkstattprojekte sind bereits ausgewählt worden?
Folgende Projekte wurden entweder zum Beginn der AlterPerimentale geplant oder sind im Laufe der ersten Jahre in dem ersten Qualifizierungsprozess ausgewählt worden. Diese starten Schrittweise im Laufe der 2025 bis Mitte 2026.
Digitale Daseinsvorsorge in sorgenden Gemeinschaften
Das Projekt zielt darauf ab, die Potenziale digitaler Lösungen für die Daseinsvorsorge in strukturschwachen, vom demografischen Wandel betroffenen Regionen zu erschließen. Im Fokus steht die partizipative Entwicklung soziotechnischer Innovationen in den Bereichen Versorgung, Gesundheit und Pflege, die gemeinsam mit regionalen Akteuren bedarfsorientiert und kontextsensibel ausgestaltet werden. Ziel ist es, neue digitale Dienstleistungen und Infrastrukturen nachhaltig im Transferraum zu verankern und bestehende lokale Strukturen zu stärken. Dabei übernehmen die Praxisforschungsstellen eine zentrale Rolle als Forschungslabore, in denen Bedarfe ermittelt, innovative Ansätze erprobt und langfristige Lösungen entwickelt werden.
Soziale Landwirtschaft – Labore des Zusammenlebens und -Arbeitens
Das Werkstattprojekt verknüpft die Themen Demografischer Wandel, Soziale und Gesundheitsdienstleistungen sowie KulturLand(wirt)schaft, um gemeinsam mit Wissenschaft und Öffentlichkeit lebensnahe, sozial- und naturräumlich verankerte Angebote für das Alter(n) in ländlichen Räumen zu entwickeln. Im Zentrum steht die Soziale Landwirtschaft als innovatives Handlungsfeld, das nicht nur neue Versorgungs- und Daseinsfürsorgeleistungen schafft, sondern zugleich attraktive Arbeitsplätze in Sozial- und Gesundheitsberufen ermöglicht. Ziel ist es, die Resilienz und Innovationskraft ländlicher Strukturen angesichts ökologischer Transformation, Fachkräftemangel und wachsender Versorgungsbedarfe zu stärken. Das Projekt baut auf bestehenden Netzwerken und Forschungserfahrungen des Runden Tischs Soziale Landwirtschaft an der BTU sowie auf Studien zu Bedarfen in Berlin und Brandenburg auf.
Ko-Kreative Grundlegungen zur Entwicklung einer Deutsch-Polnischen Gesundheitsregion
Das Werkstattprojekt zielt darauf ab, die Transferaktivitäten der AlterPerimentale auf den deutsch-polnischen Grenzraum auszuweiten und die Grundlagen für den Aufbau einer grenzüberschreitenden Gesundheitsregion zu schaffen. In Kooperation mit den drei Praxisforschungsstellen der beteiligten Hochschulen und unter Einbindung der Netzwerke des DPGSV e.V. sollen stabile Strukturen zwischen Zivilgesellschaft, Kommunen, Organisationen älterer Menschen, sozialen Unternehmen und Hochschulen entwickelt werden. Im Mittelpunkt steht ein partizipativer Prozess, der bestehende Lösungsansätze und Hemmnisse auf beiden Seiten der Grenze identifiziert, um passgenaue Angebote für die Bedarfe älterer Menschen und professioneller Akteur*innen zu entwickeln. Die in diesem Rahmen erarbeiteten Konzepte sollen in der zweiten Förderphase praktisch umgesetzt und durch sozialwirtschaftliche Innovationen und Neugründungen verstetigt werden.